500 Jahre Geschichte
Zeitreise
Im Herbst 2011 erwarb die Familie Westreicher das Posthotel Pfunds. Ganz im Sinne der Tradition der "Post" ist es dem gesamten Team ein großes Anliegen, die Werte dieses Hauses hoch zu halten und ihren Gästen im Urlaub in Pfunds ein zweites Zuhause zu schaffen.
Die erste urkundliche Erwähnung des Gasthofes geht auf das Jahr 1536 zurück. Es wird in einem Zinsbuch die "Wirtstaferne" von Hans Tschott genannt. Die wohlhabende Familie Tschott besaß das spätere Wirtshaus zur Post über mehrere Jahrhunderte. Im Jahre 1825 erwarb der Müller Johannes Michael Senn das Postwirtshaus. Über fünf Generationen wurde der Gasthof ständig erweitert.
Foto: Stich um 1890 mit Blick auf die Innbrücke und das "Tura Loch"
Poststation, Verkehr und der Tourismus erforderten Veränderungen. Aufgrund seiner geografischen Lage und Bedeutung am Verlauf der uralten Handelsstraße von Süddeutschland nach Italien über den Reschenpass (die römische Kaiserstraße Via Claudia Augusta, erbaut 45/46 n. Chr., führte am Ortsteil Stuben vorbei), hatte Pfunds stets eine bedeutende Rolle als letzter Ort vor dem Pass. So waren die Pfundser schon vor Jahrhunderten gewohnt, Gäste zu empfangen und zu verpflegen. Später als Poststation und Ort für Reisende zur Übernachtung.
Fotos: Blick von der Reschenstraße auf Altfinstermünz und Hochfinstermünz um die Jahrhundertwende 1800/1900 / Straßenansicht um 1900, rechts Hotel Post
Der Tourismus hat sich langsam um die Jahrhundertwende 1899/1900 in Pfunds entwickelt. Zu dieser Zeit standen den Reisenden bereits fünf Gasthäuser zur Auswahl (Post, Kreuz, Krone, Traube und Mohren). Das erste „Waldfreibad“ am Badsteig angelegt, war wohl eine der ersten Freizeiteinrichtungen für die Gäste. Das Freischwimmbad am Badsteig wurde 1929 von einer Urlauberfamilie als erfrischendes „Schwimmbad“ beschrieben.
Fotos: Gasthof Post um 1930 / der alte Speisesaal im Hotel zur Post
Das Hotel und Pension Post spielte im Durchreiseverkehr und in der Entwicklung des Tourismus stets eine wichtige Rolle. In einem reich bebilderten Prospekt aus dem Jahre 1912/14 warb das Hotel bereits um Gäste. Für eine Vollpension wurden damals zwischen 5 und 7 Kronen pro Person berechnet. Außergewöhnlicher Komfort wurde damals noch mit „reinem Quellwasser“, elektrischen Strom im Zimmer, Garage, Postamt im Haus und Dunkelkammer für Amateurfotografen beschrieben.
Fotos: Postkarten von Pfunds
Das Hotel Post hat jedoch mit den Jahren viel von seinem Glanz als ehemaliges „erstes Hotel“ im Dorf verloren. In den Jahren 2010 bis Herbst 2011 wurde der Betrieb schlussendlich völlig eingestellt. Das gesamte Hotelanwesen mit dem historischen Haupthaus, dem Nebenhaus, der angebauten Alm und den Grundstücken wurde zum Verkauf angeboten.
Im Oktober 2011 entschloss die Familie Westreicher „die Post“ zu kaufen. Welche große Aufgabe sie dort erwarteten, wurde ihnen schnell bewusst. Doch mit Hilfe der Familie, sehr vielen Stammgästen und Freunden wurde das Projekt „Posthotel“ in Angriff genommen.
In Rekordzeit erhielt „das alte Hotel Post“ ein frisches Gesicht. Alle Zimmer wurden neu dimensioniert und eingerichtet, auch die Hotelhalle, der Eingangsbereich und der Empfang wurden neu gestaltet. Die Stuben wurden renoviert, wobei das Poststüberl eine besondere Herzenangelegenheit der Familie war, so erstrahlt es nach einer aufwändigen Restaurierung wieder im „alten Glanz“ vergangener Zeiten. Die Außenanlagen und Parkplätze wurden ebenso neu gestaltet und mit dem unterirdischen Verbindungsgang zum Nebenhaus wurde die erste große Bauphase abgeschlossen.
In den letzten Jahren wurden bereits viele Ziele erreicht und bestehends neu geformt, ganz nach dem Motto "Auf Traditionen bauen und Zukunft formen". Und dennoch war Ausruhen keine Option, so wurde 2019 auch die Fassade des Nebenhauses neu gestaltet und sechs Zimmer komplett erneuert. Nach einer aufregenden Umbauzeit im Herbst wurde zudem im Dezember 2019 die neue "Postbar" eröffnet.